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Alkoholkonsum in Deutschland

So trinkt Deutschland: Zahlen und Fakten

Wie ist es um den Alkoholkonsum in Deutschland bestellt? Wie hoch ist der Pro-Kopf-Verbrauch? Und welche Auswirkungen hat das auf Gesundheit und Gesellschaft? Wir haben Zahlen, Daten und Fakten für Sie zusammengestellt. 

Die gute Nachricht vorweg: Die Statistiken zeigen, dass der Alkoholkonsum in Deutschland seit rund 40 Jahren langsam aber stetig sinkt. Kamen die Einwohner und Einwohnerinnen ab 15 Jahren 1980 noch auf durchschnittlich 15,1 Liter Alkohol pro Kopf, betrug der Wert im Jahr 2020 im Durchschnitt nur noch 10 Liter Reinalkohol im Jahr – also rund 5 Liter weniger.

Trotz dieser positiven Entwicklung ist Deutschland im internationalen Vergleich ein Hochkonsumland. Laut Angaben der OECD liegt Deutschland mit Blick auf den Pro-Kopf-Konsum unter den 27 EU-Ländern auf Platz 9.

Dementsprechend viele alkoholische Getränke trinken die Menschen in Deutschland: 2022 waren es nach Herstellerangaben pro Person 91,8 Liter Bier, 19,9 Liter Wein, 3,2 Liter Schaumwein und 5,2 Liter Spirituosen.

Im selben Jahr gab die Industrie 601 Millionen Euro für Alkohol-Werbung in Zeitungen und Zeitschriften, in Radio und TV sowie auf Plakaten aus.

Riskanter versus risikoarmer Alkoholkonsum in Deutschland

14,8 % der erwachsenen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren, das sind 7,9 Millionen Menschen, trinken so viel Alkohol, dass es gesundheitlich riskant ist. In einer Erhebung im Jahr 2021 gaben rund 23,5 % der Befragten an, innerhalb des letzten Monats mindestens einmal bis zum Rausch getrunken zu haben. Bei den Männern sind das mit 31,2 % deutlich mehr als bei den Frauen (15,5 %).

85 % dieser Altersgruppe – die deutliche Mehrheit – gaben in einer Umfrage jedoch an, keinen Alkohol oder höchstens in risikoarmen Mengen zu trinken. Als "risikoarmer Konsum" wurde hier definiert, wenn Frauen nicht mehr als ein Standardglas (10-12 Gramm Reinalkohol) und Männer nicht mehr als zwei Standardgläser Alkohol am Tag zu sich nehmen.

Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Bewusst auf Alkohol zu verzichten, liegt im Trend – auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dass Feiern ohne Alkohol unter ihnen heute deutlich beliebter ist als noch vor 20 Jahren, zeigen Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 

Immer mehr Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren verzichten vollständig auf Alkohol. 37 % in dieser Altersgruppe gaben bei einer Befragung 2023 an, noch nie Alkohol getrunken zu haben. Im Jahr 2004 waren es lediglich 20,1 %. Und junge Menschen beginnen immer später mit dem Konsum: Das erste Glas Alkohol tranken die 12- bis 25-Jährigen in der Befragung von 2023 im Schnitt mit 15,1 Jahren, das ist ein Jahr später als in der Befragung von 2004.

2023 sagten von den 12- bis 17-Jährigen 9,7 %, dass sie regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, Alkohol trinken. Im Jahr 2004 waren es noch 21,2 % – die Werte haben sich also mehr als halbiert. Auch bei den 18- bis 25-Jährigen ist der regelmäßige Alkoholkonsum rückläufig und lag 2023 bei 28,9 %, im Jahr 2004 waren es noch 43,6 %. 

2023 geben 13,8 % der Jugendlichen an, sich mindestens einmal im letzten Monat in einen Rausch getrunken zu haben (2004 waren es noch 22,6 %). Nach wie vor ist das Rauschtrinken bei männlichen 12- bis 17-Jährigen (17,1 %) weiter verbreitet als bei gleichaltrigen Mädchen (10,4 %). 

Bei den 18- bis 25-Jährigen haben sich im letzten Monat 46,2 % der männlichen und 25,1 Prozent der weiblichen jungen Erwachsenen in den Alkoholrausch getrunken. 

Trotz deutlich sinkenden Werten: Sowohl bei Jugendlichen als auch bei jungen Erwachsenen ist bereits der Konsum einmal in der Woche, besonders aber das Rauschtrinken, mit deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden. Insgesamt liegt der Alkoholkonsum bei den jungen Menschen in Deutschland weiterhin auf einem relativ hohen Niveau.

Auswirkungen von zu hohem Alkoholkonsum

Viele Krankheiten entstehen durch chronischen Alkoholkonsum. Im Jahr 2016 starben nach Schätzungen der WHO etwa 62.000 Menschen in Deutschland durch alkoholbezogene Todesursachen. 2022 war die Diagnose „psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ bei Männern die zweithäufigste Hauptdiagnose in deutschen Krankenhäusern.

Aber der hohe Alkoholkonsum in Deutschland hat auch Folgen für alle Menschen. Einer aktuellen Untersuchung zufolge kostet schädlicher Alkoholkonsum die Gesellschaft jedes Jahr knapp 57 Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus direkten und indirekten Kosten. Zu den direkten Kosten gehören beispielsweise Behandlungs- und Rehakosten bei alkoholbedingten Krankheiten und Unfällen. Faktoren wie Fehlzeiten bei der Arbeit und Frühverrentung verursachen indirekte Kosten, etwa aufgrund von Produktivitätsverlusten.

Besonders im Straßenverkehr ist Alkohol gefährlich: 2021 gab es 13.628 Unfälle mit Personenschaden, bei denen alkoholisierte Personen beteiligt waren. 165 Menschen starben an den Folgen eines Unfalls, bei dem Alkohol am Steuer eine Rolle spielte.