Dein Vater trinkt jeden Abend Bier oder deine Mutter gönnt sich täglich zum Abendessen ein Glas Wein? Du fragst dich vielleicht, ob das überhaupt schlimm ist. Wenn Eltern häufig Alkohol trinken, manchmal betrunken sind oder sogar alkoholabhängig sind, wird das für Ihre Kinder zu einer Belastung. Dann ist es wichtig, dass Du dir Hilfe suchst.
Wenn Eltern trinken, dann ist das nicht ungewöhnlich, schließlich ist das Trinken in Maßen gesellschaftlich akzeptiert. Doch wie Eltern mit Alkohol umgehen, beeinflusst ihre Kinder, wenn auch nicht unbedingt bewusst – das bestätigen Studien.
Jugendliche, die sich über ihre Eltern leicht Alkohol beschaffen können, gibt es viele: Einer Studie zufolge trifft das auf zwei Drittel aller Jugendlichen zu. Und genau diese Jugendlichen trinken auch deutlich häufiger und mehr Alkohol als andere.
Ganz unbewusst könnten also Eltern ihre Kinder zum Trinken verleiten – obwohl für Jugendliche jeder Alkoholkonsum ungesund ist.
Und was, wenn deine Eltern regelmäßig betrunken sind? Wenn sie beispielsweise so viel Alkohol trinken, dass sie die Kontrolle verlieren oder nicht mehr ansprechbar sind. Dann machst du dir Sorgen um ihre Gesundheit. Du überlegst, ob deine Eltern ein Alkoholproblem haben und was du tun kannst, um zu helfen.
Wichtig ist, dass du dir dann Hilfe suchst:
Im Umgang mit alkoholkranken Eltern sind Fingerspitzengefühl und Ich-Botschaften entscheidend. Ein solches Gespräch ist nicht leicht. Unsere Tipps, wie du anderen helfen kannst, können dir wichtige Anregungen dafür geben. Es kann aber auch sein, dass deine Mutter oder dein Vater gar nicht zuhören will oder aggressives Verhalten zeigt. Wenn Hilfe bei einem Alkoholproblem nicht angenommen wird, dann kann dich das enttäuschen und frustrieren.
Aber: Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Die betroffenen Personen können nicht anders. Und das ist kein Einzelfall. In Deutschland wachsen 2,6 Millionen Kinder mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf.
Wenn Angehörige von suchtkranken Menschen ihre eigenen Bedürfnisse aus den Augen verlieren, können sie co-abhängig werden. Das bedeutet, dass sie sich von der Alkohol-Erkrankung der ihnen nahestehenden Person beeinflussen lassen. Sie wissen über die Alkoholsucht Bescheid und übernehmen beispielsweise Aufgaben, die die Suchterkrankten nicht mehr selbst erledigen können. Oder sie helfen dabei, die Sucht zu verstecken. Andere entwickeln Verhaltensmuster, die ihnen selbst schaden.
Es ist also wichtig, dass sich Kinder von Eltern mit Alkoholproblemen Hilfe für sich selbst suchen. Wenn deine Eltern trinken, gibt es Unterstützung und Informationen. Bei Fragen, wenn du dich um andere sorgst oder selbst ein Problem hast, kannst du dich an die folgenden Beratungsangebote wenden – auf Wunsch auch anonym:
Möchtest du mit jemandem über Alkohol sprechen? Egal, ob es dabei um dich selbst, Freundinnen und Freunde oder Familienmitglieder geht – hier findest du vertrauenswürdige Ansprechpartnerinnen und -partner:
BZgA-Infotelefon
Suchst du Unterstützung und möchtest mit jemandem über Alkoholkonsum reden? Beim BZgA-Infotelefon zur Suchtvorbeugung kannst du mit Expertinnen und Experten sprechen – auch anonym.
Telefonnummer: 0221 892031
Preis: Preis deines Telefonanbieters für Gespräche in das deutsche Festnetz
Montag bis Donnerstag: 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Hilfe im Netz
Hilfe und Informationen bietet auch das gemeinschaftliche Online-Beratungsportal für Kinder und Jugendliche psychisch kranker und suchtbelasteter Eltern von Kidkit und NACOA.
Beratungsstelle finden
Möchtest du mit jemandem vor Ort sprechen? Über den Beratungsstellenfinder der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen findest du speziell geschulte Ansprechpartnerinnen und -partner in deiner Nähe.
Nummer gegen Kummer
Die „Nummer gegen Kummer“ bietet anonyme Problemberatung für Kinder und Jugendliche bei Sorgen und Ängsten aller Art per Telefon, Mail oder Chat.
Telefonnummer: 116 111
Preis: kostenlos aus Fest- und Mobilnetz
Montag bis Samstag: 14 bis 20 Uhr