Ein Gläschen Sekt zum Geburtstag einer Kollegin, beim Betriebsjubiläum eines Kollegen oder auf das erfolgreich abgeschlossene Projekt – Alkoholkonsum ist so alltäglich, dass bei solchen Gelegenheiten auch in der Firma getrunken wird. Was in der Freizeit ganz normal scheint, wird auch am Arbeitsplatz unkritisch betrachtet.
Zu Unrecht: Alkohol am Arbeitsplatz kann ernsthafte Folgen und arbeitsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Verzichten Sie daher ganz auf alkoholische Getränke, wenn Sie arbeiten.
Gesundheit und Sicherheit
Bereits ein Glas Sekt kann beim Bedienen einer Maschine zu einem Arbeitsunfall führen. Denn schon ab 0,3 Promille schränkt sich Ihr Sehfeld ein und Sie können z. B. Entfernungen schlechter einschätzen. Ab 0,5 Promille verringert sich Ihre Reaktionsfähigkeit deutlich, Sie hören schlechter und Ihre Reaktionsfähigkeit lässt deutlich nach. Das hat Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit – nicht nur Ihre eigene, sondern auch die Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Nach Schätzungen werden mindestens 20 Prozent aller Arbeitsunfälle durch Alkoholgenuss verursacht oder beeinflusst.
Doch nicht nur der Konsum von Alkohol in der Arbeit selbst kann folgenschwer sein. Wer beispielsweise nach einer durchfeierten Nacht mit einem Kater zur Arbeit geht, kann einen erhöhten Blutalkoholspiegel haben und schwebt deshalb in einer deutlich erhöhten Gefahr für Unfälle am Arbeitsplatz und im Straßenverkehr.
Leistungsfähigkeit
Auch wenn der Alkoholkonsum keinen Unfall zur Folge hat, leidet die Arbeit darunter: Qualität und Effizienz sinken. Wirtschaftswissenschaftler haben errechnet, dass Alkohol jährlich Produktivitätsverluste in Höhe von mehr als 16 Milliarden Euro verursacht.
Arbeitsrechliche Folgen
Alkohol am Arbeitsplatz ist zwar nicht gesetzlich verboten. Wer jedoch angetrunken oder gar betrunken auf der Arbeit agiert, riskiert eine Abmahnung oder gar Kündigung der Anstellung. Ein Unternehmen kann Alkoholkonsum während der Arbeitszeit auch verbieten.
Unfallversicherung
Wenn Arbeitnehmer aufgrund von Alkoholkonsum nicht mehr in der Lage sind, ihre Arbeitsaufgaben zu erfüllen, verlieren sie den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz. Das bei einem Unfall hohe Krankheitskosten bedeuten.
Hinweis: Viele Unternehmen in Deutschland bieten Unterstützung bei Suchtproblemen oder Programme zur Suchtprävention an – etwa mit Beratung und Aufklärung, der Schulung von Führungskräften oder Aktionstagen zum Thema.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (2014): Factsheet Alkohol am Arbeitsplatz (PDF)