Der Frühling kommt. Viele möchten in dieser Zeit ein paar Kilos loswerden und verzichten auf Süßigkeiten, Pizza und Co. Doch was ist mit alkoholischen Getränken? Warum Alkohol und Übergewicht häufig zusammenhängen.
Alkohol macht dick – oder erhöht zumindest die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht. Und das hat viele Gründe. Zuallererst ist Alkohol eine echte Kalorienbombe. Ein Gramm reiner Alkohol hat sieben Kilokalorien (kcal). Diese enthalten keine wichtigen Nährstoffe wie Vitamine oder Spurenelemente, machen sich aber trotzdem schnell auf der Waage bemerkbar. Allein deswegen schon gehen Alkohol und Übergewicht oft miteinander einher.
An einem Abend kann nämlich einiges an solchen leeren Kalorien zusammenkommen: Ein Bier (0,3 Liter) hat in etwa 130 davon, was einem Wiener Würstchen entspricht. Ein Glas Weißwein (0,2 Liter) beinhaltet ungefähr 120 Kalorien, genauso viele wie sechs Stücke Milchschokolade. Und ein Caipirinha (0,3 Liter) hat circa 320 Kalorien. Dafür könnte man auch einen Cheeseburger essen.
Das Problem ist nur: Meistens entscheiden wir uns nicht, entweder Alkohol zu trinken oder ungesundes, fettiges und salziges Essen zu verzehren. Denn Alkohol macht Lust auf mehr Essen. Das liegt zum einen daran, dass er die Magenschleimhaut reizt, was zu einer erhöhten Säureproduktion führt und damit den Appetit anregt. Zum anderen stört er die Nieren bei ihrer Aufgabe, den Körper von Giften und Abfallstoffen zu befreien. Wenn das Organ mit den Abbauprodukten von Alkohol beschäftigt ist, scheiden wir zu viel Wasser mit allen darin gelösten Mineralien aus – darunter auch Salze. Weil diese dann im Körper fehlen, bekommen wir Lust auf salziges Essen.
Durch Alkoholkonsum ist es außerdem schnell vorbei mit den guten Vorsätzen, auf ungesundes Essen zu verzichten, um abzunehmen. Denn Alkohol wirkt im Gehirn und hemmt dort die Impulskontrolle. Auf leckere Speisen zu verzichten wird damit schwerer.
Darüber hinaus hemmt Alkohol die stetige Freigabe von kleinen Zuckermengen durch die Leber in die Blutbahn. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel sinkt und der Körper möchte das durch Nahrungsaufnahme wieder ausgleichen. Eine Studie von Forscherinnen und Forschern des Francis-Crick-Instituts in London zeigt zudem, dass Alkohol bestimmte Gehirnzellen aktiviert, die sonst aktiv sind, wenn der Körper hungert. Alkohol scheint demnach nicht nur über andere Körperreaktionen, sondern auch direkt im Gehirn Heißhunger auszulösen.
Es geht also nicht nur um die zusätzliche Kalorienaufnahme durch Alkohol. Wir trinken Alkohol und Übergewicht ist unter Umständen die Folge.
Das liegt auch daran, dass Alkohol die Fettverbrennung hemmt. Ist der Körper mit dem Alkoholabbau beschäftigt, baut er weniger Körperfett ab und speichert mehr davon in den Fettzellen. Passiert das vornehmlich in der Körpermitte, kann der sogenannte Bierbauch entstehen. Medizinerinnen und Mediziner sprechen von „viszeralem Fett“, das meist – aber nicht nur – bei Männern auftritt. Anders als der Name vermuten lässt, geht der Bierbauch nicht unbedingt auf den Konsum von Bier zurück. Die Fettansammlungen können generell bei einer zu hohen Kalorienzufuhr ohne ausreichende Energieverbrennung entstehen. Alkoholkonsum kann dabei aber eine entscheidende Rolle spielen.
Das Problem: Viszerales Fett ist besonders ungesund, weil es verschiedene aktive Substanzen wie Entzündungsstoffe produziert. Diese können die Blutgefäße schädigen, den Fettstoffwechsel stören und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck begünstigen.
Wenn Sie Ihr Gewicht reduzieren und gesund leben möchten, sollten Sie also auf Alkohol verzichten – oder zumindest den Konsum reduzieren.
Deutsche Welle: Warum Alkohol Heißhunger auslöst, abgerufen am 17. März 2025.
Augsburger Allgemeine Zeitung: Diabetes und Alkohol: Dürfen Diabetiker Alkohol trinken?, abgerufen am 17. März 2025.
AOK-Gesundheitsmagazin: Bierbauch: Wie entsteht er und wie geht er weg?, abgerufen am 17. März 2025.